Laborparameter - neu erklärt

MDA-LDL ist ein Biomarker des Oxidativen Stress 

Malondialdehyd (MDA) ist ein Abbauprodukt der oxidativ induzierten Lipidperoxidation von mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Insofern wäre MDA theoretisch ein guter Marker für oxidativen Stress. In der Laborpraxis hat es sich aber wegen durch kurzfristige prooxidative Reize im Tagesverlauf stark schwankenden Blut- und Urinspiegeln nie wirklich etabliert. Aufgrund seiner hochreaktiven Eigenschaften reagiert MDA mit Proteinen und Lipoproteinen, so auch mit dem Low-density Lipoprotein (LDL). Das Malondialdehyd-modifizierte LDL (MDA-LDL) stellt somit einen stabilen Biomarker des oxidativen Stress dar, weil es nicht nur das Ausmaß der durch oxidativen Stress induzierten Lipidperoxidation anzeigt, sondern gleichzeitig die Veränderung (Schädigung) körpereigener Moleküle und Lipidmembranen widerspiegelt. Insofern ist ein hohes MDA-LDL ein Biomarker für das Missverhältnis pro- und antioxidativer Schutzsysteme, was auch als Oxidativer Stress bezeichnet wird. Ähnlich wie HbA1c in der Diabetologie eine Rückschau auf die Glukosebelastung der letzten 2-3 Wochen erlaubt, kann man mit dem MDA-LDL den (durchschnittlichen) oxidativen Stress der letzten Woche erfassen, da die Halbwertzeit von LDL mit etwa 3-5 Tagen angegeben wird.