Laborparameter - neu erklärt

Calprotectin in der Sulkusflüssigkeit als Marker parodontaler Entzündung

Calprotectin wird von aktivierten Granulozyten am Entzündungsherd freigesetzt. In der Stuhldiagnostik dient Calprotectin daher als Marker zur Differenzierung zwischen entzündlichen und nicht-entzündlichen Darmerkrankungen. Bei Parodontitis und Periimplantitis kann Calprotectin die Entzündungsaktivität in der Zahntasche quantifizieren. Die Calprotectin-Messung in der Sulkusflüssigkeit ermöglicht es, den entzündungsinduzierten Abbau von Weich- und Hartgewebe frühzeitig zu detektieren, bevor das Gewebe verloren ist und liefert damit einen frühen Marker und sensitiven Verlaufsparameter. Die Stellung des Calprotectins am Beginn der granulozytären Entzündungskaskade (siehe Abbildung) bietet gegenüber dem erst nachfolgend induzierten aMMP8 (Matrix-Metalloproteinase-8) einen weiteren Vorteil. Daher ersetzt das IMD die aMMP8-Analyse zukünftig ganz durch Calprotectin. Wie für die aMMP8-Bestimmung erfolgt die Probennahme aus der Zahntasche. Erhöhte Werte gehen nach erfolgreicher Parodontalbehandlung innerhalb von 10 bis 12 Wochen in den Normbereich zurück. Calprotectin erlaubt als Progressionsmarker eine frühzeitige therapeutische Intervention und dient vor und nach Therapie als Verlaufsparameter zum Erkennen eines refraktären Verlaufes.