Wissenschaft am IMD

Korreliert die alpha-Amylase-Awakening Response (AAR) mit der Parasympathikus-Aktivität?

Um die Bedeutung verschiedener Laborparameter der neuroendokrinen Stressachse zu prüfen und voneinander abzugrenzen, haben wir in einer Kooperation mit Marvin Sölter, Heartbeat Analysis UG, ein Set von Serum- und Speichelmarkern bei neun Probanden untereinander und mit der HRV-Analyse verglichen.

Für die im Speichel gemessene alpha-Amylase-Awakening-Response (AAR) zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zur Parasympathikus-Aktivität in der HRV-Analyse: Je stärker der alpha-Amylase-Abfall in der Awakening Response am Morgen, desto höher die RMSSD in der 1. HRV-Messung im weiteren Verlauf des Vormittags (r= -0,6; p<0,05). Da die Sekretion der alpha-Amylase in den Speichel durch den Sympathikus reguliert wird, könnte die AAR damit einen Laborparameter der Sympathikus-Parasympathikus-Balance darstellen. Für die Spezifität dieser Aussage spricht, dass die parallel im Speichel gemessene Cortisol-Awakening-Response (CAR) keinen Zusammenhang zu den HRV-Parameter SI und RMSSD zeigte.

Die Auswertung zeigt eine signifikante inverse Korrelation zwischen der alpha-Amylase-Awakening-Response und der RMSSD in der Herzratenvariabilität (HRV)-Analyse. RMSSD steht für „Root Mean Square of Successive Differences“ und ist ein Maß für die Parasympathikus-Aktivität.