Metallbelastung durch Zahnersatz

Je nach Zusammensetzung, Zustand, Lage und Größe geben Zahnersatzmaterialien durch Abrieb und Korrosion unterschiedliche Mengen an Metallen in den Speichel und in das umliegende Gewebe ab. In Einzelfällen kann dies eine lokale oder auch generalisierte Entzündung des Zahnfleisches verursachen. Eine dauerhaft erhöhte Metallkonzentration im Speichel steigert aber auch das Risiko für eine systemische Belastung des Organismus. So werden chronische Metallbelastungen als Triggerfaktoren für die Entwicklung von zahlreichen chronisch entzündlichen Erkrankungen diskutiert. Gut belegt ist der Zusammenhang u.a. für Erschöpfungszustände, Bluthochdruck und neurologische Störungen. Für die Art und den Umfang der Symptomatik ist neben dem Ausmaß der Metallbelastung auch die individuelle Suszeptibilität des Patienten von Bedeutung.

Abb. 1 Metalle werden durch Abrieb und Korrosion aus Zahnersatz in den Speichel freigesetzt. Dies ist mittels Multielementanalyse im Speichel messbar. Mögliche Folgen sind Sensibilisierungen, nicht-allergische Entzündungen sowie toxische Effekte.

Die Multielementanalyse im Morgenspeichel, Kaugummispeichel oder kombinierten Speichel?

Die Multielementanalyse im Speichel gibt Auskunft über die Metallfreisetzung aus dem Zahnersatz. Korrosion wird dabei am sensitivsten im Morgenspeichel nachgewiesen, der morgens gleich nach dem Aufwachen vor Frühstück und Zahnpflege abgegeben wird. Für die Messung von mechanischem Abrieb (insbesondere aus Biogold und Amalgam) eignet sich am besten der so genannte Kaugummitest. Dazu wird die Speichelprobe nach 10-minütigem Kaugummikauen gesammelt. Morgen- und Kaugummispeichel können auch miteinander kombiniert werden, so dass sowohl Korrosion und Abrieb nachgewiesen werden können. Es wird Morgen- und Kaugummispeichel zusammen in ein Röhrchen abgegeben.
Anleitung zur Speichelabgabe und Liste geeigneter Kaugummis

Methode

ICP-MS („inductively coupled plasma mass spectrometry“)

Material

3-5 ml Speichel
Anleitung zur Speichelabgabe und Liste geeigneter Kaugummis

Abrechnung

Die Multielementanalyse kostet 104,92 € (Selbstzahler), die gezielte Analyse eines einzelnen Elements 23,90 €, Methylmethacrylat 52,56 €. Bei Privatversicherten werden 1,15x GOÄ berechnet.

Literatur

  • Hu et al., Arsenic toxicity in the human nerve cell line SK-N-SH in the presence of chromium and copper. Chemosphere 2013; 91: 1082-1087.
  • Elshahawy et al., Elemental ion release from fixed restorative materials into patient saliva. J Oral Rehabil. 2013; 40: 381-388.
  • Jennrich, Schwermetalle. Ursache für Zivilisationskrankheiten. CO’MED Verlagsgesellschaft mbH. Hochheim 2007.