Pfad 5.2. Hypochrome mikrozytäre Anämie

Die häufigste hypochrome mikrozytäre Anämie in Deutschland ist die Eisenmangelanämie. Der klassische Eisenmangel ist weltweit die häufigste alimentäre Mangelerscheinung. Weltweit 2 – 5 % der erwachsenen Männer und der Frauen nach der Menopause haben eine Eisenmangelanämie.
Goddard AF et al Gut 2000; 46 Suppl 3-4: IV1-IV5.

Der Eisenmangel ohne Anämie ist noch häufiger. Die Eisenmangelanämie bedarf dringend der kausalen Abklärung, denn schwerwiegende Erkrankungen können sich dahinter verbergen. Unter erwachsenen Männern und Frauen nach der Menopause mit Eisenmangelanämie war das Risiko in den nächsten 2 Jahren ein Malignom zu entwickeln 31 %, während bei Frauen vor der Menopause mit Eisenmangelanämie in den folgenden 2 Jahren kein Malignom aufgetreten ist.
F Bermejo und S Gracia-Lopez World Gastroenterol 2009; 15 4638-43.

Die weiteren hypochromen mikrozytären Anämien sind Thalassämie, Sichelzellanämie und andere Hämoglobinopathien, Anämie der chronischen Erkrankung, Tumoranämie, sideroblastische Anämie und erythropoetische Protoporphyrie. Durch die wachsende Zahl an Einwanderern aus den Mittelmeerländern, Asien und Afrika ist die Zahl der Patienten mit Thalassämie und Sichelzellanämie in Deutschland in den letzten 30 Jahren deutlich angestiegen. Deshalb ist es diagnostisch effektiv bei mikrozytärer Anämie zuerst auf Eisenmangel zu untersuchen und dann nach beta-Thalassämie zu suchen.

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Pfad 5.2. hyporegenerative mikrozytäre Anämien

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