Immundefekte können angeboren oder erworben sein. Sie können sowohl Ursache (z. B. Infektanfälligkeit), aber auch Folge von Erkrankungen sein (z. B. Tumorimmundefizienz). Die Ursachen sind ausgesprochen vielfältig. Die qualifizierte Diagnosestellung ist Voraussetzung für die Ursachenfindung und die damit eingehende Therapiemaßnahme. Gerade diese Diagnostik erfordert aber nicht nur Kompetenz auf Seiten des Labors, sondern auch eine enge Zusammenarbeit zwischen dem behandelndem Arzt und dem immunologischem Speziallabor. Im Institut für Medizinische Diagnostik wurde im Jahre 2002 ein akkreditiertes Fachlabor für Immundefektdiagnostik eröffnet. Durch eigene Entwicklungskapazitäten und eine enge Zusammenarbeit mit universitären Einrichtungen ist es möglich, innovative Untersuchungsverfahren schnell und kosteneffizient für die Laborroutine verfügbar zu machen.
Ein immunologisch geschwächter Patient weist in seinem Immunsystem messbare Veränderungen auf, die seine funktionelle Immunkompetenz beeinträchtigen.
Die Immundefizienzen lassen sich in 4 Gruppen einteilen:
In der Praxis hat es sich durchgesetzt, von zellulären und von humoralen Immundefekten zu sprechen.
Zelluläre Defekte sind dadurch bedingt, dass Immunzellen in zu geringer Zahl vorliegen oder dass diese funktionell gestört sind.
Von humoralen Immundefekten spricht man, wenn „lösliche“ Blut- und Lymphbestandteile betroffen sind wie Antikörper, Komplementproteine oder Mannose -bindendes Lektin.
Die Defekte können kombiniert oder isoliert vorkommen. Die Anamnese und die bestehende klinische Symptomatik sind für eine rationelle Immundefektdiagnostik richtungsweisend.