Die optimale Versorgung mit Aminosäuren, den Grundbausteinen aller Proteine, hat eine wichtige Bedeutung für unseren Organismus. Fehlen die notwendigen Aminosäuren, werden die lebensnotwendigen Eiweiße nicht, ungenügend oder fehlerhaft gebildet.
Von den 20 Aminosäuren, welche die Proteine im menschlichen Körper aufbauen, gelten Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin sowie Arginin und Histidin als essentiell. Sie müssen mit der Nahrung zugeführt werden. Alle anderen Aminosäuren kann der Organismus selbst herstellen, sofern die essentiellen Aminosäuren ausreichend vorhanden sind.
Ein besonders hoher Bedarf an Aminosäuren besteht in der Schwangerschaft, bei Kindern, bei Sportlern, bei Patienten mit systemischen Entzündungserkankungen oder chronischem Stress. Nachweislich prädestinieren entzündliche Darmerkrankungen, Lebererkrankungen, eine gestörte Darmpermeabilität (leaky gut), Nierenerkrankungen (Proteinverlust) sowie Mangel- und Fehlernährung für einen Aminosäuremangel.
Zwei Aminosäureprofile stehen zur Verfügung mit dem Fokus auf die neurogenen Aminosäuren und auf die, die v.a. im Zellstoffwechsel entscheidend sind. Im Normalfall sollten beide angefordert werden. Alle enthaltenen Aminosäuren sind im EDTA-Plasma 24 h stabil.
Asparaginsäure und Glutaminsäure steigen selbst im Plasma bei Probentransportzeiten über 6 h deutlich an, was falsch normale Spiegel vortäuschen könnte. Deshalb haben wir im Vergleich zu andernorts gängigen Untersuchungsprofilen diese zwei Aminosäuren aus dem Profil genommen.
1 ml vom Blutkuchen getrenntes EDTA-Plasma
Das EDTA-Plasma bitte nach Zentrifugation in ein Neutralröhrchen überführen, welche Ihnen das Labor gern zur Verfügung stellt. Das EDTA-Plasma muss innerhalb von 24 h im Labor eintreffen. Bitte nutzen Sie unseren bundesweiten kostenfreien Kurierdienst Tel.: +49 (0)30 770 01 450.
Eine Abrechnung ist nur im privatärztlichen Bereich (GOÄ) gegeben.
Die Kosten für Selbstzahler entnehmen Sie bitte dem PDF-Dokument.
AS-Profil Stoffwechsel | |
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Valin, Leucin, Isoleucin BCAA`s | essentielle, verzweigtkettige Aminosäuren (BCAA`s); dienen Energiegewinnung in der Muskulatur; helfen bei der Entgiftung von Ammoniak; bei hepatischer Enzephalopathie wirksam; enthalten besonders in: Thunfisch, Rindfleisch, Erdnüssen, Molkeprotein |
Immunogen | |
Taurin | wirkt positiv inotrop und antiarrhythmisch sowie durch TNF-α-Senkung antiinflammatorisch und antioxidativ; bindet Gallensäuren, verhindert Gallensteinbildung; enthalten nur in tierischen Nahrungsmitteln: Muscheln, Geflügelfleisch, Rind- und Schweinefleisch |
Lysin | essentiell für Kollagen- und Elastinsynthese (Bindegewebe) zusammen mit Prolin und Glycin; regt Osteoblastentätigkeit an, daher wichtig für Knochenstoffwechsel; immunologische Wirkungen: Verbesserung der Virusabwehr, Reduktion der Eosinophilen bei allergischen Erkrankungen, kann als Gegenspieler von Arginin (Hauptnährstoff des Herpesvirus) Reaktivierung von Herpesviren verhindern; besonders enthalten in: Parmesan, Thunfisch, Schweinefilet, Sojabohnen und Haferflocken |
Glutamin | Hauptenergielieferant für Immunzellen und Zellen des Schleimhautsystems (MALT / GALT) im Darm; Bestandteil des Glucosetoleranzfaktors (GTF); essentiell für Glutathionbildung, daher antioxidativ und entgiftend; Vorstufe für Neurotransmitter Glutamat und GABA; enthalten in: Parmesan, Hühnerbrust, Haferflocken, Hühnerei |
Methionin | schwefelhaltiger Methylgruppen-Donator und damit notwendig für Bildung von Carnitin, Phospholipiden, Melatonin, Adrenalin, Acetylcholin, S-Adenosylmethionin (SAM) uvm.; wirkt antioxidativ; unterstützt im Leberstoffwechsel die Entgiftung; enthalten in: Paranuss, Lachs, Schweinefilet, Hühnerei |
Histidin | dient als Vorstufe für Histamin; Migränepatienten zeigen gehäuft erhöhte Blutspiegel; enthalten in: Thunfisch, Lachs, Filetfleisch, Käse, Sojabohnen, Erdnüssen und Weizenkeime |
Prolin | trägt zur Stabilität des Bindegewebes bei; enthalten in: Leber, Schweinefilet, Roastbeef, Fisch, Kaviar, Dinkelmehl, Sojabohnen, Linsen, Erdnüssen |
Hydroxyprolin | entsteht enzymatisch aus Prolin; wird zur Bildung von Kollagen verwendet; im Urin gemessen Marker für Knochenabbau |
Serin | häufig im aktiven Zentrum von Enzymen gebunden, daher essentielle Rolle bei Enzymaktivierung und -inaktivierung; als Phosphatidylserin Bestandteil von Membranen und des Myelins; am Homocysteinabbau beteiligt; nötig für Expansion der T-Lymphozyten; enthalten in: Hummer, Makrele, Seezunge, Linsen, Limabohnen, Sojabohnen |
AS-Profil Neuro | |
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Tryptophan | Vorstufe von Serotonin und Melatonin, daher antidepressiv und schlafregulierend; reguliert Schmerzempfinden und Appetit; enthalten in: Käse, Fisch, Fleisch, Hülsenfrüchten, Haferflocken, Cashewnüssen, Sonnenblumenkernen, Eiern |
Phenylalanin | Ausgangsstoff für Katecholaminbildung: L-Phenylalanin → L-Tyrosin → L-DOPA → Dopamin → Noradrenalin → Adrenalin; enthalten in: Sojabohnen, Käse, Mandeln, Thunfisch, Rindfleisch, Eiern |
Tyrosin | essentiell; beteiligt an Aufbau von Neurotransmittern: L-Phenylalanin → L-Tyrosin → L-DOPA → Dopamin → Noradrenalin → Adrenalin; enthalten in: Sojabohnen, Käse, Mandeln, Thunfisch, Rindfleisch, Eiern |
Glycin | bildet Glutathion zusammen mit Glutamin und Cystein; an Entgiftungsfunktionen der Leber beteiligt; erhöht Harnsäure-Ausscheidung; antiarrhythmisch; wichtig für Kollagenbildung; enthalten in: Gelatine, Sojabohnen, Linsen, Rindfleisch, Erdnüssen, Hühnerei |
Threonin | Vorläufer für Glycin und Serin; enthalten in: Buchweizen, Erdnüssen, Schweinefleisch |
Cystathionin | durch Cystathionin-β-Synthase aus Homocystein und Serin generiert; Anstieg weist auf Vitamin B6-Mangel hin |
Arginin | wird zu Stickstoffmonoxid verstoffwechselt, welches vasodilativ wirkt und Thrombozytenaggregation hemmt; nötig für Ammoniakentgiftung und für Synthese von Hormonen (z.B. GH, Prolaktin, Insulin, Glukagon). enthalten in: Kürbiskernen, Erdnüssen, Mandeln, Sojabohnen, Weizenkeimen, Garnelen, Rindfleisch, Hühnerfleisch |
Citrullin | Bestandteil des Harnstoffzyklus, wird in Arginin umgewandelt; erhöhte Werte Hinweis auf akuten nitrosativen Stress; enthalten in: Melonen, vor allem Wassermelonen, Kürbisgewächsen, Gurken, Zwiebeln, Knoblauch, Kichererbsen, Fisch, Fleisch, vor allem Leber |
Ornithin | Zwischenprodukt im Harnstoffzyklus; kann zur Ammoniak-Entgiftung eingesetzt werden; enthalten in: Fleisch, Fisch, Eiern und Milch |
Asparagin | Vorstufe des Neurotransmitters Aspartat; fixiert giftiges Ammoniak; enthalten in: Kartoffeln, Linsen, Spargel, Mandeln, Spinat |
Alanin | kann durch Umwandlung in Pyruvat der Glukosesynthese und Regulierung des Blutzuckerspiegels dienen; enthalten in: Schellfisch, Makrele, Hering, Forelle, Barsch, Kaviar, Garnelen, Eiern, Käsesorten wie Camembert, Gouda, Tilsiter |