Die Vollblutmineralanalyse

Mangel erkennen, doch Überdosierung vermeiden

Mineralstoffe und Spurenelemente spielen als Kofaktoren zahlreicher Enzyme eine wichtige Rolle in diversen Stoffwechselprozessen. Bereits eine latente Unterversorgung kann mit subtilen Beeinträchtigungen physiologischer Prozesse einhergehen, wie z.B. einer verminderten kognitiven Leistungsfähigkeit, einer erhöhten Infektanfälligkeit oder chronischen Entzündungsphänomenen z.B. an der Haut oder den Schleimhäuten. Bei Überdosierung können einige Metalle jedoch toxisch wirken.

Mangelsymptomatiken sind oft unspezifisch

Da Spurenelemente an vielfältigen Stoffwechselprozessen beteiligt sind, sind die klinischen Symptome einer Unterversorgung häufig unspezifisch. Dies gilt insbesondere bei geringgradigem Mangel mehrerer Spurenelemente. Die Vollblutmineralanalyse hilft, mögliche Mängel zu erkennen, gezielt zu substituieren und eine Überversorgung zu vermeiden.

Analyse im EDTA- oder Heparinblut - nicht im Serum!

Manche Metalle, wie z.B. Zink und Magnesium, liegen vorwiegend intrazellulär vor. Andere hingegen, wie z.B. Kupfer, sind im Extrazellularraum angereichert. Die Mineralstoffanalyse im EDTA-Vollblut erlaubt die gleichzeitige Bestimmung von intra- und extrazellulär lokalisierten Metallen und gibt daher eine bessere Sicht auf die Versorgungslage des Organismus.

Abb. Großes Mineralstoffprofil zur Untersuchung des Eisenhaushalts empfehlen wir eine eigenständige Labordiagnostik.

Ausgewählte Interaktionen zwischen Medikamenten und Mineralstoffen

Wechselwirkungen von Mineralstoffen mit toxischen Metallen

Einige Metalle können essentielle Mineralstoffe nachahmen und so ihre Funktion hemmen. Ein solcher Antagonismus ist z.B. zwischen Cadmium und Zink sowie zwischen Nickel und Magnesium beschrieben. Daher liefert die Spiegelbestimmung von Cadmium und Nickel gerade bei Zink- und Magnesium-Spiegeln im unteren Normbereich eine wichtige Zusatzinformation. Weitere antagonistische Interaktionen bestehen zwischen Blei und Calcium sowie zwischen Quecksilber und Selen.

Ursachen von Mineralstoffmangel sind vielfältig

Mangel können durch Störungen bei der Aufnahme, der Ausscheidung oder verändertem Metabolismus entstehen. Häufige Ursachen hierfür sind: verschiedene Erkrankungen (gestörte intestinale Resorption, Schilddrüse, Diabetes mellitus), falsche Ernährung (Diäten, Fast Food, Alkohol), Wechselwirkungen mit Medikamenten und besondere Lebensumstände (Schwangerschaft, Wachstum, erhöhte Belastung).

Substitution oder Ernährungsumstellung?

In Rücksprache mit dem behandelnden Arzt kann einer Mangelversorgung durch Supplementierung mit handelsüblichen Präparaten entgegengewirkt werden. Wichtig, und in manchen Fällen sogar ausreichend, ist auch, auf eine ausgewogene Zufuhr an Spurenelemente mit der Nahrung zu achten.

Analytik

Die Mineralstoffanalyse erfolgt mittels ICP-MS (induktiv gekoppelte Plasma-Massenspektrometrie).

MineralstoffprofilMaterial1xGOÄInhalt
großes Mineralstoffprofil "11+4"

Li-Heparinblut61,79 €Magnesium, Selen, Zink, Calcium, Kalium, Natrium, Phosphor, Chrom, Kupfer, Mangan, Molybdän, Blei, Cadmium, Nickel, Quecksilber
kleines Mineralstoffprofil "7+2"EDTA- oder Li-Heparinblut50,13 €Magnesium, Selen, Zink, Chrom, Kupfer, Mangan, Molybdän, Cadmium, Nickel
Erweitertes Profil "11+6"Li-Heparinblut81,03 €Magnesium, Selen, Zink, Calcium, Kalium, Natrium, Phosphor, Chrom, Kupfer, Mangan, Molybdän, Aluminium, Arsen, Blei, Cadmium, Nickel, Quecksilber

Literatur

  • Hartmann M und Hartwig A. Disturbance of DNA damage recognition after UV-irradiation by nickel(II) and cadmium(II) in mammalian cells. Carcinogenesis 1998; 19: 617-621.
  • Gröber U. Mikronährstoffe, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2011, 3. Auflage
  • Jennrich P. Schwermetalle – Ursache für Zivilisationskrankheiten. CO’MED 2007
  • Thomas, Labor und Diagnose, Band 1. TH-Books 2012, 8. Auflage