Welche Aussage erlauben speichelbasierte Schlafprofile bei Patienten unter Schlafmitteleinnahme?
Äußere Einflüsse wie psychische Belastungen und chronischer Stress können dieses hormonelle Gleichgewicht stören. Die Folge ist eine nächtliche Überaktivierung der Stressachsen, die den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus unterbrechen. Bei Betroffenen bleibt der Schlaf selbst unter klassischen Hypnotika wie GABA-Agonisten oft oberflächlich und fragmentiert, da diese Medikamente zwar die neuronale Erregbarkeit dämpfen, jedoch weder den gestörten zirkadianen Rhythmus noch die überaktiven Stressachsen beeinflussen. Die zugrundeliegende Problematik lässt sich auch unter fortgesetzter Einnahme des Medikaments nachweisen. Dafür werden Melatonin, Cortisol und Alpha-Amylase in Speichelproben gemessen, die zur Bettzeit und um 2 Uhr nachts entnommen werden. Die Schlafprofile erlauben eine differenzierte Beurteilung der zirkadianen Rhythmik, der nächtlichen Stressbelastung und eines möglichen Melatoninmangels und liefern wertvolle Hinweise für eine gezielte, personalisierte Schlaftherapie.