Laborparameter - neu erklärt

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren beeinflussen die Membranfluidität

Das Vorkommen mehrfach ungesättigter Fettsäuren, also sowohl Omega 3- als auch Omega 6-Fettsäuren, in den Zellmembranen wird im Fettsäureprofil als „Mehrfach ungesättigte Fs“ ausgewiesen und hat einen starken Einfluss auf die Beweglichkeit der Zellmembranen. Diese auch als „Fluidität“ bezeichnete Eigenschaft ist wichtig, da Membranen keine starren, undurchlässigen Hüllen sind, sondern funktionelle Einheiten, die Austausch und Kommunikation zwischen dem Zellinnerem und dem Extrazellularraum regulieren. Wichtige Voraussetzung für diese Regulationsfähigkeit ist eine adäquate Fluidität, d.h. die Flexibilität der Membran und die Beweglichkeit ihrer Komponenten. Darauf hat die Fettsäurezusammensetzung der Membran einen wesentlichen Einfluss: Sie wird durch einen hohen Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren gesteigert und durch einen niedrigen Anteil gesenkt. Wichtig ist zu beachten, dass sowohl eine stark herabgesetzte als auch eine gesteigerte Fluidität die Funktion der Zellmembranen beeinträchtigt, mit meist unspezifischen Auswirkungen auf nahezu alle Organe und physiologischen Funktionseinheiten, wie z.B. neurologische Funktionen, Integrität von Epithelien und die Regulationsfähigkeit des Immunsystems.