Präkonzeptionelle Cholesterinwerte als starke Prädiktoren für Gestationsdiabetes bei Frauen mit IVF/ICSI Behandlung
Eine Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Berthold Hocher untersucht den Zusammenhang zwischen präkonzeptionellen Lipidparametern und dem Risiko für die Entwicklung einer Gestationsdiabetes mellitus (GDM) bei Frauen, die assistierte Reproduktionstechnologien (ART) wie IVF oder ICSI nutzen. Insgesamt wurden 767 Frauen analysiert, von denen 15,5 % (n = 119) während der Schwangerschaft an GDM erkrankten.
Frauen mit GDM wiesen signifikant höhere LDL-, Gesamtcholesterin- und Triglyceridwerte sowie niedrigere HDL-Werte bereits vor der Schwangerschaft auf. Besonders die Lipidverhältnisse LDL/HDL und Gesamtcholesterin/HDL zeigten die stärksten Assoziationen mit GDM (Odds Ratio: 1,957 bzw. 1,942). Diese Verhältnisse blieben auch nach Anpassung an Störfaktoren wie Alter, BMI, Nüchternglukose und luteinisierendes Hormon signifikant. Subgruppenanalysen ergaben, dass erhöhte LDL/HDL-Verhältnisse auch bei Frauen mit niedrigem BMI oder normaler Nüchternglukose einen GDM-Risikoindikator darstellen.
Präkonzeptionelle Lipidverhältnisse könnten daher zukünftig in der Reproduktionsmedizin als einfache und kosteneffiziente Marker für das GDM-Risiko Bedeutung gewinnen und die Möglichkeiten verbessern, über gezielte präventive Maßnahmen mütterliche und fötale Komplikationen zu minimieren.