Newsletter Juli/August 2025

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NEUES AUS DEM LABOR

Neu in unserem Portfolio: Api m 4 (Melittin) – ein hoch spezifisches Bienengift-Allergen
Spezifisches IgE gegen diesen Bestandteil des Bienengifts findet sich bei bis zu 54 % der Bienengiftallergiker. Es ist besonders wertvoll zur Differenzierung echter Doppelsensibilisierungen (Biene und Wespe) und zur Verlaufsbeurteilung unter spezifischer Immuntherapie. Ausführliche Informationen zur Diagnostik bei Insektengiftallergie finden Sie in unserer aktualisierten Diagnostikinformation (Link zum PDF), Diagnosekarte (Link zum PDF) oder Stufendiagnostik (Link zum PDF).

Ab sofort: Messung von FGF23 aus EDTA-Plasma
Ab dem 1. August erfolgt die FGF23-Messung nicht mehr im Serum, sondern im EDTA-Plasma, da dieses eine deutlich höhere Stabilität des Parameters gewährleistet, unabhängig vom verwendeten Assay. Bitte senden Sie daher zukünftig EDTA-Blut zur Bestimmung ein. FGF23 bleibt ein 24-Stunden-Parameter. Medizinische Hintergründe zu diesem Parameter finden Sie in unserer Diagnostikinformation (Link zum PDF)

Übersicht zur Diagnostik und Aussage der GPCR-AAk
Autoantikörper gegen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCR-AAk) gewinnen zunehmend an Bedeutung als krankheitsrelevante Biomarker bei unterschiedlichen Beschwerdebildern. In einer aktuellen Übersicht stellen wir zentrale Aspekte dieses komplexen Themas dar – inklusive des Vergleichs verfügbarer Messmethoden und Bewertung ihrer diagnostischen Aussagekraft (Link zum PDF).

Leitfaden zu unseren aus Speichel gemessenen Stress- und Schlafprofilen 
Unser Portfolio zur Diagnostik von Fehlregulationen der neuroendokrinen Stressachsen umfasst eine Reihe von Profilen für unterschiedliche Fragestellungen. Die neue Schautafel kann Sie unterstützen, anhand typischer Symptome die möglichen hormonellen Ursachen einzuschätzen und gibt zusätzlich eine gezielte Diagnostikempfehlung (Link zum PDF).

JUNO – Neu gegründetes Netzwerk für Kinder- und Jugendärzte
JUNO hat das Ziel, den fachlichen Austausch und die Zusammenarbeit im Bereich evidenzbasierter Diagnostik und Therapie zu fördern. Initiatoren sind Dr. med. Michael Nehls und Dr. med. Christian Schellenberg. Das Netzwerk richtet sich an pädiatrisch tätige Ärzte und Ärztinnen, die an praxisnaher Vernetzung und gemeinsamer Fortbildung interessiert sind. Weitere Informationen finden Sie unter diesem Link.

5. EGFM-Jahreskongress: „Endokrine Regulationsstörungen als Ursache chronische Erkrankungen“
Die Europäische Gesellschaft für Funktionelle Medizin  e.V. (EGFM) lädt am 27. und 28. September zu ihrem Jahreskongress nach Kassel ein. Details finden Sie im Video von Andrea Thiem (Link zum Video) und im Tagungsprogramm (Link zum PDF).

Neue Online-Seminare im Herbst 202
Wir haben nun das Programm unserer Online-Seminare in der zweiten Jahreshälfte veröffentlicht (Link zum Flyer). Den Auftakt machen Andrea Thiem und Dr. rer. nat. Christiane Kupsch am 17. September. Sie sprechen über die Differenzierung von Entzündungen der Darmschleimhaut und den Einsatz dieser Diagnostik in der klinischen Praxis. Sie sind herzlich eingeladen!

LABORPARAMETER – NEU ERKLÄRT

Alpha-Klotho als Marker der biologischen Alterung
Klotho ist ein hormonähnliches Protein, das vor allem in der Niere und im Gehirn gebildet wird. Es ist im Serum gut messbar und gilt als zentraler Regulator des biologischen Alterns, indem es oxidativen Stress reduziert, antientzündliche Effekte zeigt, vor Gefäßverkalkung schützt und neuroprotektiv wirkt. Ein normaler Klotho-Wert gilt als protektiver Faktor gegen altersbedingte Degeneration. Erniedrigte Klotho-Werte fördern altersbedingten Erkrankungen wie Arteriosklerose, Nierenschäden und metabolisches Syndrom und weisen auf ein erhöhtes Risiko für neurodegenerative Prozesse hin. Eine Steigerung des Blutwertes ist durch Sport, Schlaf- und Stressregulation und Normalisierung des Vitamin D-Spiegels möglich. Weitere Informationen zu alpha-Klotho und anderen Laborparametern der Longevity-Diagnostik finden Sie in einem neuen Webinar von Dr. med. Volker von Baehr (Link zum Video) und unserem Patientenflyer (Link zum PDF). 

DIE FRAGE AUS DER PRAXIS

Kann ich eine Allergie auf Mykotoxine nachweisen?
Nein, denn Mykotoxine sind kleine, nicht-proteinartige Moleküle, die von einigen Schimmelpilzen produziert werden. Sie wirken vor allem toxisch, nicht allergen. Aufgrund der chemischen Struktur sind sie nämlich nicht in der Lage, von sich aus eine IgE-Antikörperbildung (Typ I) auszulösen oder eine spezifische zellvermittelte Immunantwort (Typ IV) hervorzurufen, wie sie der Lymphozytentransformationstest (LTT) erfassen würde. Auf makromolekulare Bestandteile von Schimmelpilzen, etwa auf Sporen oder Zellwandbestandteile, können hingegen tatsächlich allergische Reaktionen auftreten – sowohl vom Soforttyp als auch vom Spättyp. In solchen Fällen ist eine gezielte Allergiediagnostik, z. B. über spezifisches IgE oder den LTT durchaus sinnvoll. Wichtig ist also die klare Unterscheidung: Während eine Allergiediagnostik auf Schimmelbestandteile möglich und medizinisch relevant ist, ist sie auf Mykotoxine nicht sinnvoll und wissenschaftlich nicht begründet. Die Relevanz von Mykotoxinen liegt nicht in ihrer allergenen Wirkung, sondern in ihrer Toxizität. Eine Belastung mit Mykotoxinen lässt sich im Urin sehr gut nachweisen. Details zu dieser Untersuchung finden Sie in unserer Diagnostikinformation (Link zum PDF).

WISSENSCHAFT AM IMD

Regionale Schwermetallbelastung: Korrelation von Blutanalysen mit Postleitzahlen
In einer groß angelegten Studie unter Leitung von Prof. Berthold Hocher am IMD Berlin wurden die Blutkonzentrationen von Arsen, Blei und Quecksilber von mehr als 58.000 Patienten mit ihren Postleitzahlbereichen korreliert. Die Ergebnisse zeigen deutliche regionale Unterschiede in der Belastung mit diesen toxischen Elementen. Wo Belastungsschwerpunkte liegen, lesen Sie in der Zusammenfassung des Artikels (Link zum PDF), den wir bei einem wissenschaftlichen Journal eingereicht haben.

FÜR SIE GELESEN

Cannabiskonsum erhöht Asthmarisiko: Ergebnisse einer Metaanalyse
Eine aktuelle Metaanalyse zeigt, dass regelmäßiger Cannabiskonsum mit einem erhöhten Risiko für Asthma einhergeht (Malvi et a., BMC Pulmonary Medicine, 2025; 25: 48). Ausgewertet wurden acht Beobachtungsstudien mit über 389.000 Teilnehmenden. Die gepoolte Odds Ratio (OR) betrug 1,31, was einem 31 % höheren Risiko entspricht. Als Ursache werden vor allem Rauchbestandteile wie Teer und Kohlenmonoxid sowie mögliche immunologische Effekte der Cannabinoide diskutiert. Auch der häufige Mischkonsum mit Tabak spielt eine Rolle. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer gezielten Anamnese zum Cannabiskonsum, insbesondere bei jungen Patienten mit Atemwegssymptomen. Auch für die gesundheitliche Aufklärung sind diese Daten relevant. Zwar ist Asthma eine klinische Diagnose, doch können Laborparameter genutzt werden, um – unabhängig vom Cannabiskonsum – frühe Hinweise auf Erkrankungsrisiken zu gewinnen, wie z. B. Gesamt-IgE, spezifisches IgE (u. a. auch auf Cannabis), Tryptase und ECP.

Coenzym Q10 fördert Diversität des Darmmikrobioms
Eine aktuelle Studie untersucht den Einfluss von Coenzym Q10 auf Immunparameter und Darmmikrobiota im Mausmodell (Liang et al., Frontiers in Nutrition 2025; 12: 1504831). Die orale Supplementierung führte zu einer signifikant gesteigerten NK-Zell-Aktivität, einer besseren Phagozytoseaktivität sowie zu einer Verschiebung des Serum-Zytokinprofils mit einer Abnahme proinflammatorischer (z. B. IL-6, TNF-α) und Zunahme antiinflammatorischer Botenstoffe (z. B. IL-10). Parallel stieg die mikrobielle Diversität im Darm an – mit einem relativen Plus an immunregulatorischen Gattungen wie Lactobacillus. Ob die beobachteten Effekte primär mitochondrial und somit über das Immunsystem vermittelt sind, oder ob sie auch durch direkte Interaktion von Q10 mit der Mikrobiota beeinflusst werden, bleibt offen. Sollten sich die Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen, unterstützen sie den therapeutischen Einsatz von Coenzym Q10 insbesondere bei chronisch entzündlichen Erkrankungen im Zusammenhang mit dysbiotischen Veränderungen der Darmmikrobioms. Der Versorgungsstatus mit Coenzym Q10 kann über eine Serumanalyse kontrolliert werden. 

FORTBILDUNGEN

Online-Seminare

17.09.2025
19 - 21 Uhr 
Differenzierung von Entzündungszuständen der Darmschleimhaut -
Moderne Labordiagnostik und Behandlung im funktionell-medizinischen Konzept

Programm und Anmeldung
 

Dr. rer. nat. Christiane Kupsch
Andrea Thiem

24.09.2025    
19 - 21 Uhr

Update Gerinnungsdiagnostik – klinische und therapeutische Konsequenzen
Programm und Anmeldung 
Dr. med. Klaus-Günter Heinze 
Dr. med. Jakob Adler

15.10.2025    
19 - 21 Uhr

Labordiagnostik von Dermatophyten
Programm und Anmeldung 

Kirsten Hage 
Verena Nitzsche

12.11.2025    
19 - 21 Uhr
Traditionelle und neue Biomarker für die Herzgesundheit
Programm und Anmeldung 

Prof. Dr. med. Oliver Frey  
Prof. Dr. med. Berthold Hocher

26.11.2025    
19 - 21 Uhr
Die kontrollierte Nährstoff- und Hormontherapie auf Basis von Krank-, Schlüssel- und Gesundmachwerten nach Labor
Programm und Anmeldung 
Dr. med. Helena Orfanos-Boeckel
Dr. med. Volker von Baehr

03.12.2025    
19 - 21 Uhr

Primäre Immundefekte – nur etwas für den Pädiater?
Programm und Anmeldung 

Dr. med. Uwe Kölsch 
Prof. Dr. med. Oliver Frey

Neu aufgezeichnete Webinare 

Juli 2025Longevity und gesundes Altern
zur Aufzeichnung 

Dr. med. Volker von Baehr

Juli 2025Essentielle Spurenelemente 
Untersuchung des Versorgungsstatus in der Vollblutmineralanalyse
zur Aufzeichnung 
Dr. rer. nat. Katrin Huesker
Juli 2025Ermittlung der intra-erythrozytären Konzentrationen als Ergänzung der Vollblutmineralanalyse
zur Aufzeichnung 
Dr. rer. nat. Katrin Huesker
Juli 2025Mikrobiomdiagnostik - Grundlagen
zur Aufzeichnung 
Andrea Thiem
Juli 2025Fibroblast Growth Factor 23 (FGF23) - Update
zur Aufzeichnung 
Prof. Dr. med. Berthold Hocher

Präsenz-Fortbildungen

12.-13.09.2025
in Berlin 
Gesundheit - Heilung - Prävention: im Fokus klinischer Umweltmedizin und
biologisch-integrativer Zahnheilkunde

Programm und Anmeldung  

Christoph Arlom, MSc.  
Dr. med. Patrick Assheuer

18.-21.09.2025
im Südharz
EGFM: Vertiefungsseminar: "Raus aus dem Stress – rein in die Resilienz?" 
Genetik, Epigenetik, Entgiftung, Ernährung
Programm und Anmeldung 

Andrea Thiem 
Gerrit Keferstein

26.-28.09.2025
in Kassel
5. EGFM-Jahreskongress: Endokrine Regulationsstörungen als Ursache 
für chronische Erkrankungen
Programm und Anmeldung 
Europäische Gesellschaft Funktionelle Medizin e.V.
08.10.2025
in Hamburg
Das Knochen-Heilungs-Protokoll
Programm und Anmeldung 
Dr. med. Birgitt Theuerkauf
Priv.-Doz. Dr. Önder Solakoglu, MCD, MSc. 
Dr. med. Volker von Baehr
07.-08.11.2025
in Berlin
23. Umweltmedizinische Jahrestagung: Umweltfaktoren & Gesundes Altern
Programm und Anmeldung  
Europäische Gesellschaft für Klinische Umweltmedizin e.V. (vormals DBU und EUROPAEM) 

Kurse und Curricula

Ausbildung zum Therapeuten für Funktionelle Medizin
Termine und Anmeldung
 
Europäische Gesellschaft Funktionelle Medizin e.V.
Ausbildung zum Orthomolekular-Therapeuten
Termine und Anmeldung

 
Fachgesellschaft Orthomolekulare Medizin in Prävention
und Therapie e.V.
DEGUZ Kompakt-Curriculum Umwelt-ZahnMedizin
Termine und Anmeldung
 
Deutsche Gesellschaft für Umwelt-ZahnMedizin e.V.
Kairos-Inspirationstage: Erfüllung und Selbstbestimmung im Heilberuf
Termine und Anmeldung
 
Kairos –
Institution für medizinische und persönliche Transformation
Multisystemerkrankungen
Termine und Anmeldung
 
Medizin 3.0
Dr. rer. nat. Marco Schmidt
Weiterbildung der Ärztegesellschaft für Klinische Metalltoxikologie (KMT)
„KMT-Curriculum“

Programm und Anmeldung
Ärztegesellschaft für Klinische Metalltoxikologie e.V.

Informationen zu Programm und Referenten/innen sowie zur Anmeldung für diese und weitere Fortbildungen finden Sie unter:  Fortbildungen

REDAKTION UND INHALTLICHE BETREUUNG

Dr. med. Volker von Baehr ()
Dr. rer. nat. Cornelia Doebis (Biomarker & Durchflusszytometrie - )
Prof. Dr. med. Oliver Frey (Immundefektdiagnostik & Immunphänotypisierung - )
Prof. Dr. med. Berthold Hocher (Endokrinologie - )
Dr. rer. nat. Katrin Huesker (Spurenelemente & Metalle -
Dr. rer. nat. Brit Kieselbach (Autoimmunologie - )
Dr. rer. nat. Anna Klaus (Allergie - )
Dr. rer. nat. Christiane Kupsch (Mikrobiomanalytik - )
Dr. rer. nat. Bella Roßbach (Neuroendokrinoimmunologie - b.rossbach@imd-berlin.de)
Dr. rer. nat. Anne Schönbrunn (Funktionelle Immundiagnostik - )
Dr. rer. nat. Sabine Schütt (Immungenetik - )
Andrea Thiem, Praktische Ärztin (Mikrobiom & Orthomolekulare Medizin - )