Das Widerstandsmessprinzip - Elektrische Zellzählung

Im Jahr 1956 wurde von W.H. Coulter das Widerstandsmeßprinzip der Blutzellzählung eingeführt und später nach ihm benannt „Coulter Prinzip“. Die Blutzellsuspension wird in einer Mischkammer verdünnt. Durch die Verdünnung des Blutes und einen Flüssigkeitshüllstrom werden die Zellen einzeln nacheinander und in der Mitte des Flüssigkeitsstromes zentriert durch die Messzelle geleitet (Hydrodynamische Focussierung). Die Verdünnungslösung ist ein guter elektrischer Leiter. Demgegenüber sind die Zellen schlechte elektrische Leiter. An der Messzelle ist eine Spannung angelegt, sodass durch die Öffnung der Messzelle Strom fließt. Der Stromfluss wird als Messsignal registriert. Die Stromstärke ändert sich, wenn sich eine Zelle in der Messöffnung befindet. Die Anzahl der Impulse weist auf die Partikelzahl hin und die Stärke der elektrischen Impulse verhält sich proportional zum Zellvolumen.



Abb. 6 Probenzufuhr zur Impedanz-Messzelle – Schemazeichnung
(von Sysmex GmbH, Norderstedt, Deutschland dankenswerterweise zur Verfügung gestellt)




Abb. 7 Impulsmonitor der Zellzählung im Impedanzkanal

In der Impedanzmessung korreliert die Höhe der Messsignale mit dem Zellvolumen. Mit dem Widerstandsprinzip werden in den Hämatologieautomaten Erythrozyten, Thrombozyten und deren Zellvolumina (MCV, PLV) gemessen, siehe Abb. 8.




Abb. 8 Histogrammdarstellung der Zellzählung im Impedanzkanal

Das linke Histogramm zeigt die Thrombozytenzählung (Häufigkeit gegen Größe bzw. Volumen).
Das rechte Histogramm zeigt die Erythrozytenzählung (Häufigkeit gegen Zellgröße).

Zusätzlich messen die modernen Automaten im Messmodus g-BB die Erythrozyten-, und Thrombozytenzahl im optischen Kanal, vergleichen beide Messergebnisse, und alarmieren bei Diskrepanzen. Siehe Fehlermöglichkeiten des kleinen Blutbildes.