Optische Messverfahren

Neben dem Widerstandsmeßprinzip werden die Blutzellen in weiteren Messkanälen optisch gezählt und beurteilt.

Nach Aliquotierung der Blutprobe, Verdünnung in Lysepuffer und Anfärbung der zellulären Nukleinsäuren mit Polymethin/Oxazin-Fluoreszenzfarbstoffgemisch und hydrodynamischer Focussierung werden die Zellen durch die optische Messzelle gepumpt. In dieser Messzelle werden die Blutzellen von einem Laserstrahl getroffen. Das aus der Messzelle in verschiedenen Winkeln austretende Streulicht, das Fluoreszenzlicht und das gerade durchtretende Licht werden im Messprotokoll registriert.
Die Hämatologieautomaten nutzen die Signale Vorwärtsstreulicht (Zellgröße), Seitwärtsstreulicht (Granularität), Fluoreszenzlicht (DNS- und RNS-Gehalt) zur Differenzierung der Zellen. In der Abb. 9 ist der Strahlengang an einem unserer Hämatologieautomaten dargestellt.



Abb. 9 Registierung der Lichtsignale bei Durchtreten des Laserstrahls durch den Leukozyten in der Messzelle im Hämatologieautomaten XE2100
Von Sysmex GmbH, Norderstedt, Deutschland dankenswerterweise zur Verfügung gestellt.

Die optische Zählung der Leukozyten im Modus k-BB erfolgt im WBC-Baso-Kanal. In diesem Kanal werden die Erythrozyten einschließlich der Retikulozyten lysiert und die Zellmembranen der Neutrophilen, Eosinophilen, Lymphozyten und Monozyten nicht aber der Basophilen durch den Lysepuffer permeabilisiert. Deshalb besitzen die Basophilen noch ihr Cytoplasma.



Abb. 10 WBC/Baso-Kanal Darstellung Vorwärtsstreulicht (Zellgröße) gegen Seitwärtsfluoreszenz (Nukleinsäuregehalt)

Sie sind größer als die anderen Leukozyten, und werden in diesem Kanal als große Partikel gemessen (weiße Punkte). Alle anderen Leukozyten werden als deutlich kleinere Zellen detektiert (oliven Punktewolke).