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Ein akuter Blutverlust durch Verletzungswunden, Operationen oder Blutungen im Rahmen hämostaseologischer Blutungsübel spiegelt sich im Parameter Hämoglobinkonzentration in der akuten Phase nicht adaequat wieder. Die hämatologischen Laborparameter Hämoglobinkonzentration, Hämatokrit und Erythrozytenzahl unterschätzen das Ausmaß der Anämie, weil der Flüssigkeitsverlust durch die Mobilisation von interstitieller Flüssigkeit und Albumin aus dem Extravasalraum erst im Laufe von Tagen ausgeglichen wird. So fällt nach einer einmaligen plötzlichen Blutung der Hämatokrit über 2 bis 3 Tage fortschreitend ab.
Der akute Blutverlust geht mit einem Anstieg der Retikulozytenzahl bzw. des RPI einher. Da die Retikulozyten mit Latenzzeit von 1 bis 2 Tagen im peripheren Blut erscheinen, sind sie in der akuten Diagnostik nicht hilfreich. Noch früher als die Retikulozytenzahl zeigt der Anteil besonders junger Retikulozyten die gesteigerte Erythropoese an. IRF = immature reticulocyte fraction; ein Parameter, der gezielt aus dem bei uns verwendeten Sysmex-Analysen-System ausgelesen werden muss. an. Jedoch ist auch dieser Parameter ist als Maß des akuten Blutverlustes nicht geeignet.

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