Innenraumallergene - Welche Auslöser, Welche Diagnostik?

Eine Sensibilisierung gegenüber Innenraumallergenen ist ein wichtiger Risikofaktor für allergische Atemwegserkrankungen (allergische Rhinitis, Asthma) kann jedoch auch Auslöser des atopischen Ekzems und aller mit Mastzellaktivierung bzw. Histamin assoziierten chronischen Beschwerden sein. 

In Deutschland sind die wichtigsten Innenraumallergene (in absteigender Reihenfolge) die Hausstaubmilben, Tierepithelien und die Schimmelpilze. 

Bei ganzjährigen Beschwerden und Verdacht auf einen Allergie-Auslöser im Innenraum empfehlen wir in erster Linie das Symptomprofil Innenraum: 

Im IgE-Profil Innenraum werden die wichtigsten Verursacher ganzjähriger Symptome untersucht. 

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Hausstaubmilbe positiv: PAMD@ identifiziert Kreuzreaktionen und unterstützt bei SIT-Strategie

Hausstaubmilben gehören zu den wichtigsten Allergenquellen weltweit, denn mehr als 50 % der allergischen Patienten sind gegen Milbenallergene sensibilisiert. In Europa werden in hohem Maße Milbensensibilisierungen mit den Milbenarten Dermatophagoides pteronyssinus und D. farinae erfasst. Für die Entwicklung von Asthma ist eine Hausstaubmilben-Allergie ein bedeutender Risikofaktor. Bekannte Kreuzreaktionen bestehen zu Vorratsmilben, Meeresfrüchten, Insekten, und Weichtieren. Die Untersuchung der einzelnen Milbenkomponenten kann die diagnostische Sensitivität und Spezifität erhöhen (Abb. 1).

Abb. 1  Die Untersuchung der Allergenkomponenten deutet auf eine sekundäre Milbensensibilisierung hin, welche auf einer Kreuzreaktion zwischen Tropomyosinen beruht. Eine spezifische Immuntherapie ist nicht indiziert. 

Haustierallergie: PAMD@ identifiziert den primären Allergieauslöser und Kreuzreaktionen

Je nach Region haben 30-60 % aller Haushalte ein Haustier. Die wichtigsten Vertreter sind hier Hunde und Katzen gefolgt von kleinen Säugetieren. Allergene sind sowohl im Tierhaar als auch in Speichel und im Urin zu finden. Die meisten Tierallergene gehören zu den Proteinfamilien der Lipokaline oder Serumalbumine. Kreuzreaktionen innerhalb dieser Proteinfamilien können die Identifikation des primären Allergieauslösers erschweren. Die Untersuchung der einzelnen Allergenkomponenten kann die diagnostische Spezifität erhöhen, möglicherweise auf die Toleranz gegenüber weiblichen Tiers hindeuten oder Kreuzreaktionen zu Fleisch aufzeigen (z.B. Katzen-Schweinefleisch-Syndrom):

Schimmelpilzallergie: PAMD@ erhöht die diagnostische Spezifität

Schimmelpilzallergien äußern sich in erster Linie durch Asthma, allergische Rhinokonjunktivitis und Urtikaria werden jedoch auch mit allergischer bronchopulmonaler Aspergillose (ABPA), exogen allergischer Alveolitis (EAA) und Mastzell-assoziierten oft unspezifischen Krankheitssymptomen assoziiert.  Auch als Kontaminant auf Lebensmitteln können Schimmelpilze zu Beschwerden des Magen-Darmtraktes und zu systemischen Histamin-assoziierten Symptomen bis hin zur Anaphylaxien führen. Diagnostisch ist bei entsprechendem Verdacht der Prick-Test oder die Bestimmung von spez. IgE in Serum empfohlen. Da allerdings der Allergengehalt stark mit den Wachstumsbedingungen der der Pilze variiert, ist die diagnostische Sensitivität stark von der Qualität der Extrakte abhängig. Auch gibt es wie bei Milbe, Pollen und Haustieren Kreuzreaktionen zwischen den Allergenen der verschiedenen Schimmelpilze. Die Untersuchung einzelner Allergene liefert ein zuverlässiges Bild und kann die diagnostische Sensitivität erhöhen.

PAMD@ mit Alt a 1 (m229, Alternaria) hat eine Sensitivität von 80 % und ermöglicht bei entsprechenden klinischen Beschwerden die Indikation für eine spezifische Immuntherapie.

PAMD@ mit Asp f1, Asp f2, Asp f3, Asp f4 und Asp f6 unterstützt die Differentialdiagnose zwischen allergischem Asthma und Allergischer Bronchopumonaler Aspergillose (ABPA).

Weitere Informationen zur Schimmelpilzdiagnostik:

Diagnostik Schimmelpilz-assoziierter Erkrankungen

Übersicht der zur Diagnostik verfügbaren Schimmelpilze

LTT auf Umweltschadstoffe und Schimmelpilze