Lagerung der Proben
- In einer eigenen kleinen Studie an ca. 20 EDTA-Blutproben konnten wir die Lagerungsstabilität über 2 Tage für die Parameter RBC, Hämoglobinkonzentration, MCH und Thrombozytenzahl bei Zimmertemperatur bestätigen, die auch andere Autoren fanden.
Literatur:
Guder W et al. Kompendium Präanalytik - Fokus Patientenprobe. CD, 2007
In unserer Studie zeigten sich jedoch die Leukozytenzahlen bereits nach 48 h signifikant vermindert und die Parameter Hämatokrit, MCV nach 12 bis 16 h Lagerung bzw. MPV nach 48 h deutlich erhöht.
Da sich Hämatokrit und MCV durch Wasserverschiebungen zwischen Intrazellularraum und Plasma schon während kurzer Lagerung verändern, sollte das Blutbild innerhalb von 6 h nach Probenentnahme gemessen werden.
Empfehlung:
Automatenblutbild innerhalb von sechs Stunden durchführen.
Ausstrich innerhalb von drei Stunden anfertigen.
- Abb. 2 Grafik der Lagerungsstabilität der Basisparameter des Blutbildes (PDF-Datei)
- Abb. 3 Grafik der Lagerungsstabilität der Parameter RDW, MCV, MCH, MPV (PDF-Datei)
- Abb. 4 Grafik der Lagerungsstabilität der Leukozytensubpopulationen (PDF-Datei)
- Abb. 5 Grafik der Lagerungsstabilität der Parameter Retikulozyten, Ret-He und IPF (PDF-Datei)
Lagerung bei Zimmertemperatur in EDTA-Monovetten
Die linken Grafiken zeigen die gemessenen Werte der Basisparameter über die Zeit, die rechten Grafiken zeigen die auf den Ausgangswert als 100 % normierten Werte und die analytische Präzision als 2 s-Bereich (zwischen den roten Linien).
Die Abbildungen 2-5 zeigen, dass
- die Parameter RBC, Hämoglobinkonzentration, MCH über 48 h stabil sind und präzise gemessen werden.
- die Thrombozytenzahl nicht so präzise gemessen wird, aber auch über 48 h stabil ist.
- die Leukozytenzahl bereits nach 48 h vermindert ist und Hämatokrit, MCV nach 24 h, bzw. MPV nach 48 h deutlich erhöht sind.
Schon nach 24 h sind die normierten Hämatokritwerte außerhalb des 3-fachen Streubereichs der analytischen Präzision, während die Leukozytenzahlen diesen Bereich erst nach 48 h verlassen. Die 3-fache Standardabweichung der analytischen Präzision wurde gewählt, weil Differenzen zwischen 2 Messwerten von größer 2,8 Streubreiten der analytischen Präzision als signifikante Differenzen angenommen werden können (Irrtumswahrscheinlichkeit 5 %).